Paula (Julia Franz Richter) und Mati (Sophie Stockiger) © NGF/LBF |
Auf dem Weg zum Potsdamer Platz. Montagfrüh in der S-Bahn, zwei
junge Frauen fangen plötzlich wild an zu knutschen, küssen sich leidenschaftlich.
Eine dunkelhäutige Frau mit schwarzen Krisselhaaren und eine blassweiße Frau
mit langen rötlichen Wallelocken. Beide trennen sich am Bahnhof Friedrichstraße.
In der grauen S-Bahn ein farbenfroher und sinnlicher Abschied wie in einer
Filmszene, von der jedoch (scheinbar) niemand Notiz nimmt.
Wenig später sehe ich als ersten Film in der Sektion
„Panorama“ den österreichischen Film „L’animale“ von Katharina Mueckstein. Die
burschikose, Motorcross fahrende Mati steht kurz vor dem Abitur - ihrer
Reifeprüfung - als sie Paula kennenlernt. Sie löst sich aus der aggressiven Jungenclique,
in der sie durchaus was zu sagen hat und verliebt sich in die einige Jahre
ältere Paula. Aber anders als in der Berliner S-Bahn halten die kümmerlichen Kleinstadt-Machos
das gar nicht aus und terrorisieren brutal die beiden Mädchen. „L’animale“ ist
ein Film über die Liebe und das Erwachsenwerden und wird auch in der
Berlinale-Sektion „Generationen“ gezeigt werden.
Einen Tag lang habe ich letzte Woche in diesem Bereich bereits
Kinder- und Jugendfilme gesehen, die sich auf vielfältige Weise mit dem Thema
Liebe auseinandersetzen. Sie entsteht behutsam zwischen zwei jungen Menschen in
dem sehr langen Road Movie „303“ von Hans Weingartner. Oder die Liebe des
15-jährigen Cobains (im gleichnamigen Film) zu seiner drogensüchtigen,
hochschwangeren Mutter ist unerschütterlich, endet aber sehr monströs.
Gut 70.000 meist junge Zuschauer*innen besuchten bei der
letzten Berlinale die Reihe „Generationen“, das waren zwanzig Prozent des
Gesamtpublikums von 350.000. Eine sensationelle Besucherzahl, wo doch
heutzutage die Kids angeblich alle das Kino scheuen. Sensationell auch deshalb,
weil die Kids ja Popcorn zum Glotzen brauchen - und das ist auf der Berlinale
in allen Kinos verboten.
Etliche Vorab-Filme der Festspiele werden derzeit im Cinemax gezeigt, in dem ab Mittag noch das normale Kinoprogramm läuft. Man könnte jetzt tatsächlich die Vor-Festspiele mit Popcorn genießen. Aber wer will das schon?
Filmbesprechungen folgen, wenn Sie auf der Berlinale Premiere hatten...
Etliche Vorab-Filme der Festspiele werden derzeit im Cinemax gezeigt, in dem ab Mittag noch das normale Kinoprogramm läuft. Man könnte jetzt tatsächlich die Vor-Festspiele mit Popcorn genießen. Aber wer will das schon?
Filmbesprechungen folgen, wenn Sie auf der Berlinale Premiere hatten...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen